UX (User Experience), CX (Customer Experience), EX (Employee Experience) und jetzt auch noch Learning Experience (LX). Alles X auf einmal?
Nun ist dieses ominöse X aus dem Marketing über HR nun auch im Learning Bereich angekommen. Und das ist gut so.
Die Zeit hierfür ist absolut reif und die vorherrschende VUKA Welt schreit gerade nach einer Learning Experience (einem Lernerlebnis), um Mitarbeiter und Organisationen fit für die Zukunft zu machen.
Wir leben in einer Umwelt, in der ein ständiger Wandel herrscht (nicht erst seit Corona) und sich Geschäftsmodelle rapide schnell verändern, Wettbewerbs- und Marktsituationen schnell verschieben und neue Innovationen täglich auf den Markt kommen. Um in dieser Welt langfristig zukunftsfähig zu sein, müssen sich Unternehmen kontinuierlich an diese neuen Bedingungen anpassen. Damit diese Anpassungen bzw. diese Transformation gelingen kann, müssen sich Mitarbeiter*innen zielgenau weiterentwickeln und in neuen Themenfeldern lernen. Hierbei geht es vor allem um eine Entwicklung des Mindsets, da dieses das Fundament für die Hard Skills Entwicklung im nächsten Schritt darstellt. Lernen muss sich dementsprechend anpassen und zu einem Erlebnis werden - das X muss im Lernen Einzug halten.
Die Weiterentwicklung von Mitarbeiter*innen ist heutzutage jedoch hauptsächlich noch auf Hard Skills abgestimmt und findet klassischerweise durch 1-2 Präsenzschulungen pro Jahr statt. Dies ist ungefähr so, als würde man im Jahr 2 Marathons laufen und dazwischen überhaupt keinen Sport machen. Dies macht einen langfristig auch nicht fitter und ein Trainingseffekt stellt sich überhaupt nicht ein.
In vielen Unternehmen gibt es deshalb seit längerer Zeit schon Online Lernsysteme, die noch unterstützend zur Weiterentwicklung genutzt werden: Sog. Learning Management Systeme (LMS). Dies sind Systeme, auf denen Lerninhalte (meistens Online Trainings) gesammelt werden und damit gesamtheitlich den Mitarbeitern im Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. So ein LMS kann auf alle Fälle eine gute Ergänzung zu den Präsenzschulungen sein, bringt jedoch entscheidende Probleme in der Praxis mit sich:
Lernen mit der Gießkanne: Jede(r) Mitarbeiter*in hat Zugriff auf den gleichen Inhalt, ohne wirklich zu wissen, welcher Inhalt relevant und passend für die eigene Person ist.
Paradox of Choice: Wer kennt es nicht: Man geht in ein Restaurant, öffnet die Speisekarte und findet über 200 Gerichte vor. Was soll man nun auswählen? Diese schiere Anzahl an unterschiedlichen Wahlmöglichkeiten überfordert uns. Ähnlich ist es bei einem LMS - ein riesiges Angebot an Online Trainings überfordert Mitarbeiter*innen in der Auswahl der Lerninhalte, die gestartet werden.
Lerneinheit = ein riesiges Menü mit Vorspeise, Hauptspeise und Dessert: Die meisten zur Verfügung stehenden Online-Trainings sind zeitintensiv und dauern zwischen 1 Stunde und einem halben Tag. Dadurch muss man, bildlich gesprochen, immer die Zeit mitbringen, ein großes Menü zu essen. Sollte ich jedoch nur 30 Minuten in meinem heutigen Tagesablauf zur Verfügung haben, kann ich das Menü nicht starten.
Schreibtisch als Klassenzimmer: Die meisten LMS sind auf die unternehmensinternen PCs ausgelegt und binden somit Mitarbeiter*innen beim Lernen an den Schreibtisch. Jedoch ist das Leben heutzutage so mobil wie noch nie, sodass eine fixe Bindung an den Schreibtisch nicht mehr den eigentlichen Alltag repräsentiert.
Lernen funktioniert nur in der Kernarbeitszeit: Aufgrund der Auslegung der LMS auf PCs und die damit verbundene Bindung an die Zeit am Schreibtisch, wird die Zeit, wann Mitarbeiter*innen lernen können, sehr eingeschränkt. Jedoch haben Menschen einen anderen Lernrhythmus und sind zu anderen Zeiten am Tag am besten aufnahmefähig.
Learning Management Systeme gibt es schon seit etlichen Jahren und als diese eingeführt wurden, waren diese state of the art hinsichtlich ihrer Technologie. Jedoch hat sich mittlerweile die Technologie schneller entwickelt als sich LMS entwickelt haben.
Um das X in das Lernen zu bringen, benötigt es deshalb auch einen neuen Ansatz für Lernprogramme. Hier kommt die Learning Experience Platform ins Spiel.
Die Learning Experience Platform als Lernbegleiter
Wenn wir im Internet (z.B. bei Amazon) einkaufen, bekommen wir Vorschläge für andere Waren, z.B. Kleidung auf Basis unseres Geschmacks. Wenn wir bei Netflix Filme schauen, erhalten wir Vorschläge für Filme und Serien, die uns aufgrund unserer Präferenz ebenfalls gefallen könnten. Es findet eine Individualisierung und Personalisierung in so gut wie jedem Bereich des digitalen und auch analogen Lebens statt. Im Lernbereich erhält dieser Trend nun auch Einzug über sog. Learning Experience Platforms (LXP). Diese Individualisierung des Lernens ist essentiell für die Weiterentwicklung von Mitarbeiter*innen und Unternehmen. Allerdings ist eine Learning Experience Platform weit mehr als das Netflix oder Amazon des Lernens. Eine LXP greift die Probleme von klassischen LMS zur Lösung auf und verändert die Art und Weise der Weiterentwicklung.
Eine Learning Experience Platform ist eine digitale Plattform mit Lerninhalten, die für Lerner*innen ein individualisiertes, zeit- und ortsunabhängiges und kontinuierliches Lernerlebnis mit kleinen Lerneinheiten bietet.
Die oben genannten fünf Probleme eines klassischen LMS verwandelt eine LXP in Stärken:
Gießkannen sind für Blumen, aber nicht für das Lernen: Bei einer LXP wird Lernen individualisiert und die Lerner*innen erhalten Lernpfade, die auf die eigene Persönlichkeit oder das eigene Skill Level abgestimmt sind.
Lerninhalte nach Maß: Bei einer LXP erhalten die Lerner*innen immer nach und nach aufeinander aufbauende Inhalte in ihrem individualisierten Lernpfad. Somit muss keine Kraft und Zeit für die Auswahl der passenden Inhalte aufgewendet werden. Jedoch haben Lerner*innen die Möglichkeit, neben dem eigenen Lernpfad noch weitere Inhalte zu lernen. Jedoch lediglich als Add-On, wenn der Wissensdurst groß ist.
Kleine, leicht verdaubare Snacks statt eines großen Menüs: Mit einer LXP wird das sog. Micro-Learning gefördert. Dies bedeutet, dass Lerner*innen viele kleine Lerneinheiten erhalten, die ideal in den Alltag integriert werden können. So wird nicht nur alle paar Wochen ein großes Menü zu sich genommen, sondern es werden kontinuierlich kleine Lerneinheiten durchgeführt. Somit stellt sich ein langfristiger Entwicklungsfortschritt ein.
Ortsunabhängiges Lernen: Eine LXP funktioniert nicht nur auf einem PC, sondern auch auf dem Smartphone, sodass Lerner*innen ihren persönlichen Lernbegleiter einfach in die Hosentasche stecken können und dorthin mitnehmen können, wo sie gerade lernen wollen. Hierdurch bieten sich ganz neue Möglichkeiten: Wegzeiten, z.B. beim Pendeln, können für Lerneinheiten genutzt werden.
Zeitunabhängiges Lernen: Aufgrund der geräteunabhängigen Nutzung von LXP können Lerner*innen zu dem Zeitpunkt lernen, zu welchem es am besten in den Alltag integriert werden kann.
Darüberhinaus können in LXPs auch offline Inhalte integriert sein. Dies bedeutet, dass der digital abgebildete Lernpfad auch offline Workshops zu bestimmten Themen und Zeiten beinhalten kann. Dadurch wird ein Blended Learning geschaffen, welches digitales und analoges Lernen kombiniert. Hierbei findet in den offline Workshops die Anwendung des digital erlernten Wissens statt und der Transfer in die Praxis wird geschaffen. Zudem wird in den offline Workshops ein Austausch zwischen den Lerner*innen gefördert.
Zudem bieten LXPs die Möglichkeit des (digitalen) Peer Group Learnings. Lerner*innen können sich zu einzelnen Lerninhalten digital austauschen und somit gegenseitig voneinander lernen und neue Einsichten erhalten. Darüberhinaus können offline Reflexions-Sessions integriert werden, sodass der Austausch in analoger Form stattfinden kann.
Eine Learning Experience Platform ist somit der Enabler, um das X - das Erlebnis - nachhaltig in das Lernen zu bringen.
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